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Zahnprobleme und Erkrankungen

Zahnprobleme beim Pferd
Ist alles in Balance? Um diese Frage zu beantworten, sollte man die Schneidezähne, Backenzähne und die Verankerung des Unterkiefers im Kiefergelenk kontrollieren. Normaler Weise sollten die Schneidezähne, Backenzähne und das Kiefergelenk in einer gewissen Winkelung zueinander stehen, denn nur so ist eine Balance bei den sehr kraftvollen Kieferausschlägen herzustellen und die Zerkleinerung des Futters erfolgt reibungslos und ohne Schmerzen für das Pferd. Ist die Balance im Pferdegebiss nicht vorhanden, können die Zähne nicht wie von Natur aus vorgesehen sich gleichmäßig abnutzen.

Je nach Alter des Pferdes sollte das Pferdegebiss ein- bis zweimal im Jahr untersucht werden. Bei Fohlen wird zunächst geprüft, ob alle Schneidezähne vorhanden sind, sich scharfe Kanten oder Haken gebildet haben und ob eine Fehlstellung des Kiefers oder ein unvollständig ausgebildeter Gaumen vorliegt. Beides kann, wenn es frühzeitig erkannt wird, korrigiert werden.

Mögliche Probleme bei jungen Pferden sind beispielsweise ein verzögertes Ablösen der Milchkappen (Milchzähne), gebrochene Milchkappen, Schwellungen am Kiefer durch zu enge Zahnfächer und Schleimhaut- oder Zungenverletzungen durch scharfe Kanten an Zähnen und Milchkappen. Nicht abgestoßene Milchzahnkappen, gebrochene Milchkappen oder deren Fragmente verhindern oftmals das Herausschieben des neuen Zahnes und können diesen im schlimmsten Fall sogar deutlich schädigen. Auch das Kauen kann den jungen Pferden schwerfallen, wenn sich die Schneidezähne ungleich entwickeln.

Eine der wenigen Krankheiten, die man auch als Pferdebesitzer gut erkennen kann, ist Zahnstein an den Schneidezähnen. Er muss bei Pferden wie bei Menschen mechanisch entfernt werden, da der Zahnstein das Zahnfleisch zurückdrängt. Einige Pferde neigen vermehrt zur Bildung von Zahnstein, andere weniger.
Hinweis: Die Entfernung des Zahnsteins kann Paradontose verhindern, welche zur Lockerung der Zähne führen kann.

Wichtig sind also eine regelmäßige Zahnkontrolle und gezielte Behandlung bei Zahnproblemen durch einen qualifizierten Tierarzt. Dabei sollte man innerhalb der Zahnpflege auch darauf achten regelmäßig die Pferdezähne zu raspeln, damit sich an den Zähnen keine Haken bilden.

Pferdezähne - schematische Seitenansicht

Hinweise für Zahnprobleme
Es gibt ein paar Hinweise, die darauf hindeuten, dass das Pferd ein Zahnproblem hat:

  • Gewichtsverlust
  • Bildung von Heuknäulen, die das Pferd beim Fressen wieder verliert
  • sehr langsames Fressen
  • bei der Kaubewegung ist kein oder nur sehr wenig seitliches Verschieben (Mahlen) der Kiefer erkennbar
  • schlechter Appetitt, Abmagerung
  • Pferdekot mit zu langfaserigen Bestandteilen, größere Futterreste im Kot (unzerkleinerte Körner oder gut erkennbare Heustruktur)
  • schlechter Geruch aus dem Maul
  • Blähbauch, verzögerter Fellwechsel, stumpfes Fell
  • Mattigkeit durch ständigen Schmerz
  • eitriger Ausfluß aus einem Nasenloch
  • Schwellung an Schädel, Kiefer oder Mundschleimhaut
  • Verletzungen an Zunge und Backen
  • Verschlechterung des Allgemeinzustandes und verminderte Leistungsbereitschaft
Polydontie - angeborene Zahnfehlstellung

Polydontie - angeborene Zahnfehlstellung

überlange Schneidezähne und Diagonalgebiss oder Scherengebiss

Die Schneidezähne sind oft zu lang, schief abgenutzt oder weisen einen Über- oder Unterbiss auf bei gleichzeitig falscher Winkelung. Krippenwetzer oder Pferde mit einer ungewöhnlichen Vorliebe für Holz, weisen durch diese Untugend auf ihre zu langen Schneidezähne hin. Wenn diese, wie hier im Bild durch einen leichten Überbiss verstärkt wachsen konnten und sich damit auch nicht abnutzen können. In er Folge müssen die Backenzähne einen zu großen Mahldruck aufbringen, um das Futter ausreichend zerkleinern zu können. Wenn dies unbemerkt bleibt, versucht sich das Pferd durch Krippenwetzen selbst zu helfen um die Schneidezähne zu kürzen.

Häufig sind Diagonalgebisse oder Scherengebissse vorzufinden. Diese sind oft ein Zeichen, dass das Pferd versucht nur auf einer Seite zu kauen, aus welchen Gründen auch immer (Zahnfraktur, Schmerzvermeidung, ...)

angeborener Unter- und Überbiss

angeborener Unter- und Überbiss

ungleichmäßig abgenutze Zähne vor und nach einer Behandlung

Die ungleichmäßig abgenutzen Zähne, konnten durch eine gezielte Zahnbehandlung korrigiert werden. Die stark zerstörten Zähne im Unterkiefer wurden durch die zahnärztliche Behandlung eines spezialisierten Tierarztes entlastet.

abgenutzte Zähne und Zahnfachinfektion

Bei alten Pferden schieben sich die Zähne langsam (2 - 4 mm jährlich) aus dem Zahnfach. Immer weniger Zahnsubstanz ist im Kiefer fixiert. Irgendwann sind die Zähne so abgenutzt, das das Pferd nicht mehr auf der festen Zahnsubstanz, sondern auf den Zahnwurzeln kaut und diese dann auch brechen können. Alte Pferde mit dermaßen abgenutzten Zähnen oder mit bereits verlorenen Zähnen können trotzdem noch gut ernährt werden. Das Futter muss entsprechend umgestellt werden, so dass die alten Pferde nur noch weiche Strukturen (eingeweichtes Futter, Quetschhafer, ...) bekommen. Selbst relativ zahnlose Pferde können auf der Weide Gras abzurupfen. Die Grundernährung muss aber durch eine gesonderte Seniorenfütterung gesichert werden.

Entstehen bei alten Pferden größere Zahnabstände, die sogenannten Diastemen, kann dies beim Fressen zu schmerzhaften Heueinspießungen führen. Diese können dann wiederum zu Zahnfachinfektionen führen und in der Folge kann es zu lockeren oder infizierten Zähnen kommen.

Einbiss am Scheidezahn und Zahnstein an den Schneidezähnen

Ein häufiger Befund ist der sogenannte Einbiss an den Schneidezähnen eines erwachsenen Pferdes. Dieser Einbiss verhindert ein nach vorne Gleiten des Unterkiefers. In der Folge wird die Mahlbewegung des Gebisses gestört. Dies kann zu starken Veränderungen der Backenzähne und zu Kiefergelenksproblemen führen, die sich widerum in Rittigkeitsprobleme spiegeln können.

Zahnstein betrifft vermehrt die Schneidezähne, kann aber auch bei massiven Befall die Backenzähne betreffen. Die Entfernung des Zahnsteins kann Paradontose verhindern, welche zur Lockerung der Zähne führen kann. Aber auch die Ernährung des Pferdes (Stichwort: Zahnreinigung durch geeignetes Raufutter) sollte genauer begutachtet werden, wenn das Pferd alle paar Monate massiv Zahnstein nachbildet.

Quelle: Internet

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