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Aufbau des Pferde-Hufs
Der Pferdehuf: Harte Schale, weicher Kern Wenn man von außen auf den Huf blickt, scheint er vor allem eines zu sein: hart. Doch das täuscht. Die Hufkapsel besteht aus unterschiedlich harten bzw. elastischen Strukturen - und das hat einen guten Grund: Der Huf kann sich beim Auftreten auf den Boden verformen und schützt so zum einen die Gelenke, zum anderen wird der Barhuf besser durchblutet. Denn was von außen nur hart aussieht, beherbergt ein komplexes Gebilde, das sehr anfällig ist.
Das Gewicht des Pferdes wird über die Knochen auf den Huf übertragen, der ganz speziell aufgebaut ist. Der Knochen, genauer das Hufbein, steckt nicht fest in der Hornkapsel: Es ist nur über eine lamellenartige Struktur in der Hornkapsel locker mit Hornkapsel verbunden. Diese Lamellen müssen immer gut durchblutet sein, damit sie ihre Aufgabe erfüllen und den Knochen sicher halten können.
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Aufbau des Pferdehufes und Hufwachstum Der Aufbau des Pferdehufes ist sehr komplex und von außen kaum zu erkennen. Er wird im vorderen Bereich außen vom Wandhorn ummantelt. Dieses bildet den Tragrand und ermöglicht dem Pferd einen festen Stand. Hinter dem Wandhorn liegt die empfindliche Huflederhaut die den gesamten Hornschuh mit dem Hufbein verbindet. Sie enthält viele Blutgefäße und Nerven, was sie zu einem stoffwechselaktiven Organ macht.
Produziert wird Hufhorn von der Huflederhaut, die in mehrere Abschnitte - Wandlederhaut, Sohlenlederhaut, Saumlederhaut, Kronlederhaut, Ballenlederhaut - aufgeteilt wird und jeweils eine andere Art von Horn hervorbringt.
Als Hornwachstum wird meist die Entstehung des Kronhorns bezeichnet. Dieses wird von der Kronlederhaut hergestellt und bildet die unempfindliche Schutzschicht des Hufes. Es wächst vom oberen Teil des Hufes nach unten in Richtung Tragrand.
Am Übergang zum Fell liegt über der Kronlederhaut die Saumlederhaut. Sie ist zuständig für das Saumhorn, besser als Glasurschicht bekannt. Bei Nässe ist gut zu erkennen, wo sie entlang läuft, da sie weiß aufquillt. Die Glasurschicht hat eine lockere Struktur und soll den Huf vor dem Austrocknen schützen. Harte Bürsten oder Hufkratzer haben hier nichts zu suchen, da sie die Schicht zerstören können.
Die Wandlederhaut produziert Wandhorn (Verbindungsschicht), eine anfangs weiche Masse, die nach außen verhornt und Teil der festen Hufkapsel wird. Im unteren Bereich des Wandhorns liegt die weiße Linie. Sie benötigt besondere Aufmerksamkeit, da hier aufgrund des teilweise lamellenartigen Aufbaus leicht Steinchen sowie Bakterien eindringen und Hufabszesse entstehen können. Auch für den Hufschmied ist die weiße Linie wichtig: Hier werden die Nägel eingeschlagen.
Das harte Sohlenhorn entsteht durch die Sohlenlederhaut, die direkt unter dem Hufbein liegt.
Wesentlich weicher und elastischer ist das Strahl- und Ballenhorn, das sich unter dem schwammartigen Strahlpolster anschließt. Da hartes Horn kaum Wasser aufnehmen kann, übernimmt diese Funktion - neben der weichen Glasurschicht - das Strahlhorn.
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Der Hufmechanismus Der hintere Bereich des Hufes setzt sich aus den seitlichen Trachten und den Ballen zusammen, in dessen Mitte der weiche Strahl liegt. Diese Einheit ist elastisch und erfüllt die Funktion eines Stoßdämpfers, wenn das Pferd auftritt. Bei Belastung des Hufes werden die Ballen auseinander gedrückt, die Trachten gespreizt, das Kronbein bewegt sich nach hinten-unten und der Strahl berührt leicht den Boden. Dadurch wird die Belastung auf Sehnen und Gelenke beim Auftreten reduziert. Gleichzeitig erhält das Pferd über die empfindliche Huflederhaut Informationen über die Beschaffenheit des Bodens, wenn der Strahl und die Hufsohle diesen berühren.
Durch die mechanische Verformung der Hufkapsel wird Blut durch das komplexe Venengeflecht der Huflederhaut gepumpt. Daher werden die Hufe umgangssprachlich auch als die 4 zusätzlichen Herzen des Pferdes bezeichnet. Der gesamte Vorgang wird als »Hufmechanismus« bezeichnet.
Wie stark sich ein Huf verformt, hängt zum einen vom Gewicht des Pferdes und dessen Reiter ab sowie vom Tempo und den Lektionen, die das Pferd ausführt. Darüber hinaus spielen aber auch die Geometrie des Hufes, die Hornqualität und die Verformbarkeit der inneren Strukturen eine Rolle.
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Quelle: Internet
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