Das Auge des Pferdes
Beim Fluchttier Pferd haben Augen eine ganz besonders wichtige Funktion. Das Auge dient dem Pferd als starkes Sinnesorgan, mit dem es nicht nur seine potentiellen Feinde, sondern auch seine Freunde aus der Herde erkennen kann. Sie sind seitlich versetzt angeordnet, damit das Pferd über ein 360-Grad-Gesichtsfeld und dadurch über einen sehr weiten und großen Rundumblick verfügt. In freier Wildbahn können Pferde so schneller Gefahren erkennen und bei Bedarf sofort flüchten. Für unsere Hauspferde ist dieser Rundumblick genauso wichtig. Zwar können Pferde sich langsamer an die Dunkelheit gewöhnen, doch sobald sich die Augen an die schlechteren Lichtverhältnisse angepasst haben, können sie deutlich besser sehen, als wir Menschen.

Für das Sehen fungiert der Kopf des Pferdes wie eine Art Objektiv, je nach Neigungs- und Höhenwinkel werden die nahen oder fernen Objekte scharf eingestellt. Deshalb ist es so wichtig, Springpferde im Parcours rechtzeitig auf den neuen Sprung aufmerksam zu machen und sie mit einer höheren Kopfhaltung laufen zu lassen.

Bei Entzündungen der Augen - die nicht in wenigen Tagen von selbst abheilen - sollte sofort gehandelt werden, damit daraus keine verschleppte, chronische Augenerkrankung entstehen kann.

Sommerzeit ist Fliegenzeit
Augenentzündungen und Schwellungen rund um die Augen können insbesondere während der warmen Jahreszeit bei Pferden auftreten. Mücken und Fliegen setzen ihre Sekrekte am Lidrand ab und das kann zu Schwellungen, Juckreiz, Rötungen, starkem Tränenfluß und schlußendlich zu Bindehautentzündungen führen. Ist die Sekretbildung am Auge verstärkt, so kann sich ein schleimiger oder sogar eitriger Ausfluß bilden. Manchmal verkleben dann auch Unter- und Oberlid. Schmerzen am Auge sind bei starker Symptomatik meistens auch vorhanden. Das Pferd schüttelt dann den Kopf und reibt ihn an Gegenständen. Die auftretende Lichtempfindlichkeit ist dann ebenfalls ein deutlicher Hinweis auf eine mögliche entzündliche Reaktion.

In der kalten Jahreszeit sollte man aber auch andere Ursachen für eine Bindehautentzündung in Betracht ziehen. Bei Verfütterung von stark veraltetem Heu, Zugluft, Reizung durch starke Staubbelastung oder Tränenflüssigkeitsmangel kann es ebenfalls zu entzündlichen Reaktionen kommen.

Ursachen für gereizte Augen beim Pferd
Die Gründe für vermehrten Tränenausfluss beim Pferd können sehr verschieden und unterschiedlich schwerwiegend sein. Einige mögliche Ursachen für Augenausfluss beim Pferd sind:

• Infektionskrankheiten (Erkältung),
• Reizung des Auges durch Fremdkörper (Sand oder Staub), Insekten oder Zugluft,
• Verletzung des Auges (Hornhautverletzung),
• Parasitenbefall wie dem Augenwurm,
• Allergien beispielsweise ausgelöst durch Pollenflug,
• Infektion des Auges durch Viren oder Bakterien (Bindehautentzündung),
• Verlegung oder Verengung des Tränen-Nasen-Kanals,
• Tumore am Auge.

Was kann man vorbeugend gegen einige Plagegeister tun?
Vorbeugend kann das Pferd während der warmen Jahreszeit ein Fransenstirnband, eine Fliegen- oder Insektenkappe mit Augenschutz tragen. Die Fliegenkappe sollte mehrmals in der Woche kontrolliert und bei Bedarf repariert bzw. genäht werden. Nach einiger Tragezeit können nämlich Löcher entstehen und die Insekten nutzen diese Schlupflöcher zum Eindringen ins Kappeninnere.

Wenn Pferde Fliegenkappen nicht akzeptieren und abstreifen, sind spezielle Öle zum Einreiben der Haut sinnvoll. Hierfür eignet sich ein Gemisch aus einem Liter Paraffinöl mit 30 ml ätherischem Lavendelöl. Lavendelöl hat insektenabwehrende Eigenschaften und ist fast immer sehr gut hautverträglich, auch für die sensible Pferdehaut rund um die Augen. Paraffinöl haftet besonders gut und ist bei Hitze besser hautverträglich als reine Pflanzenöle. Zwei Spritzer dieser Ölmischung auf einen feuchten Waschlappen geben und rund um die Augen auftragen. Hinweis: Babyöl aus Paraffin enthält in vielen Fällen Zusatzstoffe wie synthetisches Parfüm und Pflanzenöle. Es eignet sich deshalb nur bedingt zur Einreibung der Haut gegen Insekten.

Für einige Pferde eignet sich auch eine komplette Fliegendecke, die aus Netzstoff besteht und den ganzen Körper des Pferdes vor Fliegen und anderen Insekten schützen soll. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Pferd unter der Decke nicht schwitzt und das die richtige Passform und Größe verwendet wird, damit das Pferd nicht in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Fliegendecken sind oft mit Halsteil ausgestattet. Das Problem ist, dass manche Pferde sich diese Decken gerne ausziehen und sich so unter Umständen verletzten können.

Hinweis: Wenn beim erstmaligen Auftreten der Bindehautentzündung innerhalb der ersten drei Tage keine Besserung des Auges zu erkennen ist, sollte man vorsichtshalber einen Tierarzt zu Rate ziehen. Auch bei chronischen Augenentzündungen sollte man die Behandlung gemeinsam mit seinem Tierarzt besprechen.

Quelle: Internet

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