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Pferderassen D - K
Donpferd
- Herkunft: Russland
- Stockmaß: 155- 163 cm
- Charakter: sehr hart, ausdauernd, zäh, sprungfreudig, tapfer
- Verwendung: für alles geeignet
- Exterieur: Veredeltes Steppenpferd von elegantem Typ, allerdings eher ein vielseitiges Nutz-, denn ein Sportpferd. Mittelgroßer, trockener Kopf mit geraden oder leicht geramstem Profil, gerader Hals, manchmal auch Hirschhals, häufig etwas kurze, steile Schulter. Langer, eher flacher Rist, in einen kurzen, stabilen Rücken übergehend. Abgeschlagene, oft kurze Kruppe, tiefer, schmaler Rumpf. Trockenes Fundament, häufig etwas mangelhafte Gelenke, kurze Fesseln, harte Hufe, kein Behang. Energische Bewegungen mit wenig Raumgriff, aber von hoher Ausdauer. Farben: überwiegend Goldfüchse.
Das Donpferd war das Pferd der berühmten russischen Kosaken. Es stammt aus dem Einzugsgebiet des Flusses Don in der russischen Tundra.
Im Winter 1812 stellte es seine Fähigkeiten beim Einsatz gegen Napoleons geschlagene Armee überzeugend unter Beweis. Während die französischen Pferde an Hunger und Erschöpfung eingingen, griffen die Kosaken auf ihren Donpferden immer und immer wieder an, bis sie die Franzosen schließlich aus Rußland vertrieben hatten. Danach hatten sie noch genug Kräfte, um den langen Weg zurück nach Moskau zu bewältigen.
Im 19. Jahrhundert wurde die Rasse durch Kreuzungen mit Turkmenen, Karabakh und Karabaiern aufgewertet, die mit den Donpferden zusammenlebten. Eine weitere Verfeinerung erfuhren die Donpferde durch Vollblut und durch Orlow-Traber.
Das Donpferd ist seinerseits dafür verwendet worden, die Baschkiren zu verbessern, eine vielseitige und ausdauernde Rasse aus dem russischen Baschkirien, die als Reit- und Schlittenpferd benutzt wird. Das Donpferd lieferte auch den Grundstock für den Budjonny.
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Estnisches Pferd
- Herkunft: Republik Estland, vor allem auf den dem Festland vorgelagerten Inseln Ösel, Dagö und Mohn (heute Hiiumaa, Muhu und Saaremaa) und im Osten Estlands am Peipussee (Peipsi Järv).
- Stockmaß: 138 bis 150 cm
- Charakter: gutmütiger Charakter, ruhiges Temperament, anspruchslos, guter Futterverwerter, gesund, hart, langlebig, geräumiger Schritt, ausdauernder Trab und fleißiger Galopp
- Verwendung: Reit- und Fahrpony
- Exterieur: Gut geformter Kopf mit ausdrucksvollen Augen, häufig Hechtkopf. Kurzer bis mittellanger, starker, mittelhoch angesetzter Hals, gute Schulter, mittellanger Rumpf mit viel Gurttiefe (165 bis 180 cm) und guter Kruppe. Kräftiges Fundament mit kurzen Röhren (17 bis 19 cm) und meist stark ausgeprägten Gelenken und harten Hufen. Feines Fell, schönes Langhaar. Häufig Braune mit Aalstrich, Falben, Isabellen und Füchse mit hellem Langhaar.
Aus dem Urpferd des Ostens entwickelte es sich zum estnischen Landpferd schlechthin. Zu seiner Rassebildung haben von domestizierten Wildpferden abstammende einheimische Landstuten und orientalische Hengste und im Mittelalter ebenfalls die Hengste des Deutschen Ritterorden beigetragen. Die im 19. Jh. als Beschäler (Zuchthengst) verwendeten Finnischen Klepper trugen dazu bei, dass sich neben dem kleinen, leichten, schnellen Schlag, dem so genannten Inselpferd, ein größerer und gröberer Schlag entwickelte.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses kleine, zähe Pferd vorwiegend von den estnischen Bauern in der Landwirtschaft eingesetzt. Durch die zunehmende Motorisierung verlor es immer mehr an Bedeutung zugunsten anderer Rassen, zum Beispiel des Torgelschen Pferdes, an dessen Entstehung das Estnische Pferd großen Anteil hatte. Heute gibt es in Estland nur noch sehr wenige reinrassige Estnische Klepper, vor allem auf dem Festland sind sie fast nicht mehr zu finden. Auf den estnischen Inseln Saaremaa, Hiiumaa, Muhu und Vormsi hat die Reinzucht des Estnischen Kleppers jedoch bis heute überlebt, hier gibt es ungefähr noch 1000 Pferde dieser Rasse. Trotz der geringen Zahl ist eine Inzuchtdepression nicht aufgetreten.
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Fell-Pony
- Herkunft: England
- Stockmaß: 130 -140 cm
- Charakter: hart, ausdauernd, stark, genügsam
- Verwendung: Reit- & Jagdpony
- Exterieur: Mittelgroßes, sehr robustes Bergpony, das große Kraft mit ruhigen Wesen und einem ansprechenden Aussehen verbindet. Der gerade, mittelgroße Kopf mit typischem Ponygesicht sitzt auf einen starken, kurzen Hals, die Schulter ist etwas steil. Der flache Rist geht in einen langen, sehr tragfähigen Rücken über. Die Kruppe ist leicht abfallend, breit und muskelbepackt. Tiefer, breiter Rumpf, kräftige Beine mit viel Behang und derben Knochen; große, flache Hufe. Energische Bewegungen, runde, nicht besonders raumgreifende Aktion, sehr trittsicher. Ruhiges Familienpony, fast nur Rappen, selten Braune und Schimmel.
Das Fell-Pony lebt im Kumbrischen Bergland auf der Westseite der Pennine Hills (Wales). Es stammt vermutlich vom Keltischen Pony ab, wurde aber auch durch den Friesen und später durch das Galloway Pony beeinflusst. Die Friesen brachten ihre Pferde mit nach England, als sie den Römern 120 n. Chr. beim Bau des Hadrianswalls halfen. Nach dem Ende dieses Einsatzes ließen sie eine große Zahl friesischer Hengste zurück, die mit den einheimischen Stuten das Fell Pony und das Dales Pony produzierten. Seit dieser Zeit hat das Fell Pony ziemlich isoliert gelebt. Deshalb ist es heute reinrassiger und leichter erkennbar als irgendeine andere einheimische Rasse (mit Ausnahme des Exmoor).
Das Fell-Pony ist für seine außerordentliche Kraft berühmt. Früher wurde es eingesetzt, um Blei aus den örtlichen Minen zur Küste zu bringen. Angeblich hat es tagein, tagaus Ladungen von 100 Kilogramm über 50 Kilometer weit geschleppt. Auf den Farmen im Norden des Landes wurde es auch für schwere Landarbeit, als Wagenpferd, zum Schafe hüten und allgemein als Reitpferd eingesetzt.
Das moderne Fell-Pony ist sehr stark; es hat große Ausdauer und ist damit in der Lage, Wagen zu ziehen, an Langstreckenwettbewerben teilzunehmen und allgemein als Reit- und Trekkingpferd zu arbeiten.
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Finnpferd oder Finnisches Universal
- Herkunft: Finnland
- Stockmaß: ca. 155 bis 160 cm
- Charakter: ruhig, ausgeglichen, mutig, willig und schnell
- Verwendung: Reit- und Zugpferd, Traber
- Exterieur: Muskulöses, gedrungenes Pferd zwischen Warm- und Kaltblut. Klobiger Kopf mit aufgewecktem Ausdruck, kurzer, massiger Hals mit guter Aufrichtung. Etwas kurze, steile Schulter, ausgeprägter, kurzer Rist, in einen langen Rücken übergehend. Tiefer kompakter Rumpf und eine kräftige abgeschlagene Kruppe, tiefer Schweifansatz. Stabile Beine mit wenig Behang und kurzen Fesseln; große, gesunde Hufe, manchmal leichte Mängel in der Stellung, offene Hüftgelenke, Sägelbeinigkeit (Trabergebäude). Beim Finnischen Universal sind Füchse und Braune, mit üppigen Langhaar, häufig anzutreffen. Rappen kommen nur selten vor.
Die Rasse geht auf eine primitive Form des Hauspferdes zurück, den Finnischen Klepper, der lange Zeit nahezu unverändert existierte und auch die benachbarten russischen Rassen beeinflusste. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann man, die optisch wenig ansprechende, doch unerhört leistungsfähige Rasse zu verbessern und mit Norfolk Roadster und dem inzwischen nicht mehr existierenden Karelischen (Ostfinnischen) und Russischen Kaltblut zu kreuzen.
Bis 1900 waren die meisten Pferde der Rasse noch als Finnische Klepper zu sehen, die Aufteilung in die verschiedenen Typen des Finnpferds geschah erst im 20. Jahrhundert. Der Kleinpferdetyp kommt dem ursprünglichen Kleppertyp am nächsten.
1907 wurde ein Stutbuch gegründet, bei der Eintragung der Hengste betrug das durchschnittliche Stockmaß 153 cm. 1920 wurde der Zugpferdetyp vom leichteren Universaltypen getrennt, der als Reit- und Trabrennpferd eingesetzt wurde. Seit 1970 führt die nationale Zentralorganisation für Rennsport und Pferdezucht in Finnland (Hippos) das Stammbuch, die auch die Unterteilung in die vier verschiedenen Typen einführte. Für die Eintragung in das Stammbuch existieren strenge Leistungsprüfungen, je nach Typ Zug-, Renn- oder Reitprüfungen.
Heute sind mehr als drei Viertel der Finnpferde vom Typ des Trabers, an zweiter Stelle liegen die Reitpferde, der ursprüngliche Kleppertyp und das Zugpferd sind zahlenmäßig stark zurückgegangen. Das Finnpferd im Trabertyp gilt seit jeher als der schnellste Kaltbluttraber der Welt, bei der Selektion dieses Typs wird besonderer Wert auf die Leistung gelegt.
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Freiberger
- Herkunft: Schweiz
- Stockmaß: ca. 150 bis 160 cm
- Charakter: gutmütiger und arbeitswilliger Charakter
- Verwendung: Sport-, Freizeit- oder Arbeitspferd
- Exterieur: Freiberger sind kompakte, quadratische Pferde. Der Rücken ist kurz und tragfähig. Auf dem kräftigen Hals sitzt ein ausdrucksvoller, edler Kopf. Das Gewicht der Freiberger beträgt zwischen 450 und 600 kg.
Der Freiberger ist die letzte ursprüngliche Schweizer Pferderasse und wird heute als leichtes Kaltblut oder schweres Warmblut bezeichnet. Die Wiege der Rasse befindet sich auf dem Hochplateau Freiberge (Franches-Montagnes) im Jura.
Der ursprüngliche Freiberger geht zurück auf das historische Jura-Pferd, eine sehr alte Landrasse aus dem Raum des Bistums Basel. Die Zucht von Freibergern kann zurückverfolgt werden bis etwa ins 15. Jahrhundert. Auf Basis von orientalischen und Comtois-Hengsten wurde ein kräftiges, gedrungenes Pferd gezüchtet, das jahrhundertelang in Armeen und in der Landwirtschaft eingesetzt und hoch geschätzt wurde. Erstmals schriftlich erwähnt wird das Jura-Pferd in einem Bericht über eine Zuchtpferdeschau am 17. März 1817 in Tavannes im Jura. Die Anzahl der Stuten wurde zu dieser Zeit auf 4.000 geschätzt.
Ursprünglich als Arbeitspferd gezüchtet, zeichnet sich der Freiberger durch einen gutmütigen arbeitswilligen Charakter aus. Der Freiberger ist eine der wenigen Pferderassen, bei dem diese gutmütige Charakterstärke bei der Zuchtauswahl durch den sogenannten Feldtest als wichtiges Kriterium geprüft und bewertet wird. In den verschiedenen Zuchtrichtungen zeigt sich die ganze Bandbreite seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sowohl als schweres Zugpferd, als auch als Familien- und Freizeitpferd, bis hin zum modernen Sportpferd.
Zur Zeit der Französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege wurden von der französischen Armee alle brauchbaren Pferde, auch in der Schweiz, requiriert. Ab 1840 bis 1850 setzte der Hauptabnehmer Frankreich mehr und mehr Militärpferde aus eigenen Zuchten ein, sodass die Zucht des Freibergers fast zum Erliegen kam. Um 1860 war die Freiberger Zucht so stark zurückgegangen, dass die Schweizer Bundesregierung beschloss einzugreifen, um den Nachschub an geeigneten Pferden für das eigene Militär zu gewährleisten. Die Freibergerzucht wurde nun durch staatliche Vorgaben beeinflusst und dokumentiert.
Bis 1950 hatte sich die Freiberger-Rasse als Armeepferd bewährt und durch die vielseitige Einsetzbarkeit in Landwirtschaft und Gewerbe in der gesamten Schweiz verbreitet. Die Freiberger-Rasse wurde zu einem bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Faktor in der Schweiz.
Heute werden Freiberger in den Kategorien Freiberger, Basisfreiberger und Urfreiberger gezüchtet. Die Unterschiede liegen vor allem im Anteil fremder Blutlinien (Araber, Warmblüter) und im Zuchtziel, also im angestrebten Aussehen und den Einsatzmöglichkeiten als Sport-, Freizeit- oder Arbeitspferd. Um für Klarheit zu sorgen ist es heute üblich bei jedem Freiberger Zuchtpferd den Fremdblutanteil in Prozent anzugeben.
Das nationale Gestüt in Avenches (nordwestlich von Freiburg oder Fribourg) ist sowohl Hengststation sowie auch Ausbildungs- und Kompetenzzentrum der Freiberger Rasse. Mehr als ein Drittel aller Freiberger Zuchthengste stehen hier im Gestüt.
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Karbadiner
- Herkunft: Russland - im Kaukasus um Stavropol und Krasnodar
- Stockmaß: 148 - 158 cm
- Charakter: extrem trittsicher und nervenstark
- Verwendung: Reitpferd , sehr gut für Distanzritte
- Exterieur: Langer, schmaler Kopf mit geradem oder leicht konvexen Profil, lange Ohren. Hoch aufgerichteter, schlanker Hals, oft Hirschhals. Etwas kurze, steile Schulter, die in einen langen Rist übergeht. Kompakter Rumpf, tiefe Brust bei genügender Breite, etwas langer Rücken. Kräftige Nierenpartie und Kruppe. Die Kruppe ist schräg, mit tiefem Schweifansatz, gut bemuskelt und von guter Länge. Korrektes, stahlhartes Fundament, saubere Gelenke, gute Sehnen, harte Hufe. Die Hinterhand ist oft ausgestellt oder säbelbeinig und besitzen Anlagen für gute Aktionen in allen Gangarten. An Fellfarben sind Braun, Dunkelbraun, Schwarzbraun und Rappe vertreten, Schimmel sind selten. Karbadiner besitzen keine oder nur vereinzelt Abzeichen.
Im Kaukasus sind die Reste der einst berühmten Tscherkessen (Kabardiner, ein Stamm der Tscherkessen) zu Hause, die ursprünglich im ganzen Gebiet östlich des Schwarzen Meeres siedelten. Ihre Pferde führte der Wiener Hippologe Fitzinger um 1860 auf das abchasische Pferd zurück, in dem er eine Grundform der südrussisch-asiatischen Rassen sah. Dieser besonders wertvolle Pferdeschlag besticht weniger durch Schnelligkeit als durch phänomenale Ausdauer und Brauchbarkeit im Gebirge. Kabardiner - so benannt nach der Großen und Kleinen Kabarda, Teilen des Terekgebietes - waren stets begehrt und weit verbreitet. Sie wurden mit Vollblut zum Anglo-Kabardiner gekreuzt, einem brauchbaren Sportpferd.
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Quelle: wikipedia.de
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