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Innere und äußere Systematik der Pferde
Äußere Systematik Die nächsten lebenden Verwandten der Pferde sind die Tapire und die Nashörner, gemeinsam bilden sie die Ordnung der Unpaarhufer (Perissodactyla). Allerdings sind Tapire und Nashörner enger miteinander verwandt und sind Teil der Unterordnung Ceratomorpha, denen die Pferde zusammen mit ihren ausgestorbenen Vorfahren in der eigene Unterordnung Hippomorpha (Pferdeverwandten) gegenübergestellt werden. Innerhalb dieser Unterordnung besteht die Überfamilie Equoidea aus der Familie der Pferde (Equidae) und der ausgestorbenen Familie Palaeotheriidae. Die Abtrennung der Linie der Pferde von jener der Nashörner und Tapire erfolgte laut molekulargenetischen Untersuchungen vor wenigstens 56 Millionen Jahren, die Stammesgeschichte der Equidae umfasst eine der am vollständigsten dokumentierten innerhalb der Säugetiere.
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Innere Systematik Die genauen Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den einzelnen Arten sind nicht restlos geklärt. Traditionell werden die modernen Pferde in zwei große Formengruppen geteilt. Diese umfassen die caballine (auch caballoide) Gruppe, deren Name auf Equus caballus, dem heutigen Hauspferd zurückgeht, und die stenonine (auch stenoide, zebroide oder non-caballine) Gruppe, benannt nach dem ausgestorbenen Equus stenonis aus dem Villafranchium. Der deutlichste Unterschied der beiden Formen besteht in der charakteristischen Ausbildung der unteren Molare, deren hinterer (zungenseitiger) stark geschwungener Verlauf der Leisten des Zahnschmelzes zwischen zwei markanten Vorsprüngen (Metaconid und Metastylid) einerseits V-förmig (stenonin), andererseits U-förmig (caballin) ausgebildet ist.
Zu den stenoninen Pferden werden alle heutigen Zebras und Esel (siehe weiter unten: Zähne, linkes Bild) gezählt, während die caballinen das heutige Wild- und das Hauspferd (siehe weiter unten: Zähne, rechtes Bild) einschließen und auch als Echte Pferde bezeichnet werden.
Die Anzahl der rezenten Pferdearten (rezent ... gegenwärtig lebend, auftretend) ist immer noch umstritten, meist werden sechs, sieben oder acht rezente Arten unterschieden. Vermerkt sind hier auch die noch heute gültigen Untergattungen (siehe rechtes Bild: Klammerzusatz in der Artbenennung), auch wenn diese häufig nicht mehr benutzt werden.
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- Das Wildpferd (Equus ferus) ist in den 1960er Jahren mit der letzten überlebenden Unterart, dem Przewalski-Pferd (Equus ferus przewalskii), in freier Wildbahn ausgestorben, mittlerweile laufen Auswilderungsversuche in der Mongolei, China und anderen Ländern. Der Bestand wird auf 2000 Tiere geschätzt. Die im 19. Jahrhundert ausgestorbenen Tarpane stellen weitere Unterarten dar. Das Wildpferd ist die Stammform des Hauspferdes.
- Der Afrikanische Esel (Equus asinus), auch Wildesel oder Echter Esel genannt, ist in freier Wildbahn hochgradig gefährdet. Nur mehr wenige Tiere leben in Eritrea, Äthiopien und Somalia. Der Afrikanische Esel ist die Stammform des Hausesels.
- Der Asiatische Esel (Equus hemionus), auch Halbesel oder Pferdeesel genannt, ist in mehreren Unterarten (Onager, Kulan und andere) vom Iran bis Indien und die Mongolei verbreitet. Von manchen Zoologen werden die Unterarten als eigenständige Arten angesehen, demnach findet man je nach Lehrmeinung ein, zwei, drei oder gar bis zu sechs Arten Asiatischer Esel. Im Gegensatz zu den afrikanischen Eseln wurden Asiatische Esel nie domestiziert.
- Der Kiang (Equus kiang) wurde früher als Unterart des Asiatischen Esels angesehen, ist jedoch größer und »pferdeähnlicher« als dieser. Die Art lebt im Hochland von Tibet und angrenzenden Gebieten.
- Das Grevyzebra (Equus grevyi) ist an seinem besonders engen Streifenmuster erkennbar. Nur noch wenige tausend Tiere leben in Kenia, Somalia und Äthiopien; die Art gilt als bedroht.
- Das Bergzebra (Equus zebra) ist mit zwei Unterarten in Namibia und Südafrika beheimatet. Bei dieser kleinsten Zebraart reichen die Querstreifen an der Kruppe bis zur Schwanzwurzel.
- Das Steppenzebra (Equus quagga) kommt vom südlichen Sudan bis Südafrika vor. Die Art ist daran erkennbar, dass auch der Bauch gestreift ist und zwischen den Streifen oft hellere »Schattenstreifen« liegen. Das am Ende des 19. Jahrhunderts ausgestorbene Quagga, bei dem nur Kopf und Hals gestreift waren, gilt heute meist als Unterart des Steppenzebras, manchmal wird es jedoch als eigenständige Art betrachtet.
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Ursprünglich enthielt die Gattung Equus neben den rezenten Arten noch mehr als 230 fossile beschriebene Taxa (Taxa, Taxon ... Gruppe von Lebewesen - z.B. Stamm, Art), davon allein 58 aus Nordamerika. Zahlreiche dieser ausgestorbenen Arten basierten nur auf fragmentiertes Fossilienmaterial oder wiesen mangelhafte Beschreibungen auf. Aus diesem Grund wurden 1985 bzw. 1989 zahlreiche Taxa, Artenbeschreibungen (Taxonomie ... Einordnung in ein bestimmtes System; Ordnung) geändert.
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Quelle: wikipedia.de
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