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Reiten im Damensattel
Geschichte des Damensattels Bereits im Altertum sind Menschen im Seitsitz geritten. So gibt es beispielsweise Darstellungen der keltischen Göttin Epona im Seitsitz. Da es keinen geeigneten Seitsitz-Sattel gab, konnte jedoch nur im Schritt geritten werden. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts saßen Frauen und Männer demzufolge auf gleiche Weise zu Pferd. Frauen trugen zum Reiten Hosen, wenn auch in Europa im Allgemeinen unter dem Rock. Der seitliche Sitz kam bei adligen Frauen aber erst im 14. Jahrhundert auf, als sie sich mit der Entwicklung eines für den Seitsitz geeigneten Sattels (Sambue) befassten.
Der Sambue wurde im 14. Jahrhundert gebräuchlich und war ein mit Stroh gepolstertes Reitkissen mit Lehne und Fußstütze. Auf dem Sambue saß man nicht nur sehr unsicher, sondern auch noch quer zum Pferd. Es war keine Einwirkung auf das Pferd möglich und schwungvolle Gangarten mit Schwebephase konnten nicht gesessen werden. Der Sambue war daher hauptsächlich beim Adel verbreitet. Bei schnellen Ritten durch unwegsames Gelände saßen Frauen nach wie vor rittlings auf dem Pferd. Die Weiterentwicklungen des Damensattels waren der Gabelsattel (16. bis 17. Jahrhundert), der Drei-Horn-Sattel (Anfang des 18. Jahrhundert) bis zum modernen Damensattel mit den zwei Hörnern auf der linken Seite des Sattels (Ende des 18. Jahrhundert).
Im Damensitz sitzt die Reiterin im Seitsitz auf dem Pferd. Beide Beine sind auf einer Pferdeseite, normalerweise links. Parallel zum Damensitz wurde immer auch der zugehörige Damensattel, ein Reitsattel für Pferde, entwickelt. Der Damensattel wird auf die Sattellage, den Bereich hinter dem Widerrist aufgelegt und mit dem Sattelgurt befestigt.
Zum Reiten im Damensattel trägt die Reiterin eine gewöhnliche Reithose mit Reitstiefeln und darüber eine Schürze oder Reitrock. Für Shows sind auch phantasievolle Reitkleider mit weiten Röcken beliebt. Heute gibt es die Damensattel-Dressurkür, bei der in stilechten Kostümen Barockpferderassen vorgestellt werden. Damensattel-Dressuren sind jedoch auch sportliche Höhepunkte.
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Damensattel - Anforderungen an das Pferd Grundsätzlich eignet sich jedes Pferd mit gutem Charakter und einer soliden Grundausbildung zum Reiten im Damensattel, egal ob Warmblut, Haflinger, Norweger oder Isländer. Bei Showvorführungen im Kostüm sollte man den Einsatz der Barockpferderassen (Pferderassen mit Ramskopf oder Ramsnase) in Erwägung ziehen. Das Pferd sollte ein ruhiges Wesen haben und sehr tolerant sein (wehende Kleidungsstücke). An den Aufstieg-Hilfen (erhöhte Plattformen, Aufstiegs-Steine) sollte das Pferd selbstständig herangehen und ruhig stehen bleiben.
Die Grundgangarten des Pferdes sollten sitzbequem sein, damit ein weiches mitgehen in der Bewegung möglich ist.
Beim Reiten im Damensattel können nach einigem Training alle bekannten Gangarten des Pferdes genutzt werden. Das Galoppieren mit Damensattel ist genauso möglich, wie das Springen über Hindernisse. Voraussetzung ist natürlich ein ausreichendes Training mit geeigneten ruhigen Pferden.
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Der korrekte Sitz im Damensattel Im Damensattel sollte grundsätzlich so geritten werden, dass von weitem die andersartige Lage der Beine nicht auffällt. Voraussetzung hierfür ist ein gut passender Sattel für das Pferd und der Reiterin, bezüglich der Länge, der Breite und der Sattel-Hörnern.
Das Aufsteigen auf das Pferd erfolgt wie gewohnt. Anschließend ist das rechte Bein über die Vorderseite des Sattels, vor dem oberen Sattelhorn, zu legen. Nach dem Ausitzen sollte die Hüfte nahezu parallel zu der des Pferdes sein und dies sollte auch in Bewegung weiterhin so bleiben.
Das rechte Bein (Knie) wird so um das obere Horn gelegt, dass zwischen Horn und Knie ein bis drei Zentimeter frei bleiben. Der rechte Unterschenkel liegt senkrecht an der linken Pferdeschulter, die rechte Fußspitze zeigt nach unten. Durch diese Grundhaltung bleibt der Wadenmuskel eher flach und schmiegt sich besser an die flache Pferdeschulter an. Der rechte Unterschenkel ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt für die Reiterin. Im Falle eines Wegspringens oder Buckeln des Pferdes, beim Springen über Hindernisse oder bei Anfängern auch beim ersten Reiten der schwunghaften Gangarten sollte er fest an die Pferdeschulter gedrückt werden können.
Das linke Bein liegt ähnlich wie im rittlings gerittenen Sattel: Das Knie ist etwas mehr gewinkelt, der linke Fuß tritt den Bügel aber nicht aus (das könnte den Sattel nach links ziehen) sondern ruht nur im Bügel. Der Absatz sollte leicht nach unten federn, die Steigbügellänge ist so zu wählen, dass zwischen unterem Horn und dem Oberschenkel noch eine flache Hand passt.
In korrekt gebauten und richtig angepassten modernen Damensätteln fällt es der Reiterin bei korrekter Haltung des Oberkörpers relativ leicht, mit der Schulterpartie quasi parallel zu der des Pferdes zu bleiben. In der Realität muss die Reiterin aber meist stetig an der korrekten Sitzposition arbeiten. Die linke Gesäßhälfte muss eher nach vorn und die rechte nach hinten geschoben werden. Dabei muss die rechte Schulter zurück genommen werden. Hinweis: Wenn sich die rechte Schulter deutlich vor der linken Schulter befindet, besteht durchaus die Gefahr, kopfüber rückwärts auf die rechte Seite vom Pferd zu fallen.
Die Einwirkung auf das Pferd über die Gewichtshilfen ist im Vergleich zum üblichen Sattel eher verstärkt. Ein Tempo-Zulegen oder Aufnehmen kann über ein leichtes Vorbringen oder wieder Zurücknehmen des Oberkörpers erreicht werden. Die Hilfe zum Angaloppieren kann über den linken Schenkel gesteuert werden, bei einer zu starken Schenkeleinwirkung besteht aber vor allem im Rechtsgalopp die Gefahr einer nach rechts ausbrechenden Hinterhand. Die Wendungen mit Damensattel sind im Vergleich zu den üblichen Sätteln etwas gewöhnungsbedürftig.
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Quelle: Internet
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