Bei einem Pferd mit zu langen Beinen sagt man: »Es lässt zu viel Licht durch.« Ist es dagegen kurzbeinig und kompakt, dann lässt es eben nicht so viel Licht durch - das spricht für das Pferd.
Bei »offenen Ellenbogen« kann man zwischen Ellenbogen und Brustkasten eine Faust stecken - ein Pluspunkt, der auf raumgreifende Bewegungen hinweist. Das Pferd kann also mit den Vorderbeinen weit ausholen und verbraucht somit weniger Energie.
»Viel Boden unter den Füßen« bedeutet, dass das Pferd sicher steht (»ein Bein an jeder Ecke«), im Gegensatz zu eng zusammenstehenden Beinen, die sich unter dem Körper verstecken.
Bei einer »hohen Kruppe« liegt der Widerrist tiefer. Das ist ungünstig, weil der Sattel immer nach vorn rutschen und sich hinter der Schulter »eingraben« wird. Das kann das Pferd stören oder sogar Haut und Muskeln verletzen. Der Reiter hat auf diesem Pferd das unangenehme Gefühl, dauernd bergab zu reiten. Für das normale Reiten sollte die Kruppe mit dem Widerrist auf einer Ebene liegen, eventuell ein wenig tiefer.
»Die Zügellänge« bezieht sich auf den Abstand zwischen dem Pferdemaul und der Hand des Reiters. Bei optimaler Länge ist die Gefahr, bei einem plötzlichen Halt über den Kopf des Pferdes geworfen zu werden, nicht ganz so groß. Die richtige Zügellänge hängt auch davon ab, ob Hals und Schultern in richtiger Proportion zueinander stehen. In diesem Fall hat das Pferd eine gute Vorhand. Ansonsten spricht man von einer schlechten oder kurzen Vorhand.
Die Schulter eines Reitpferdes sollte die »richtige Schräge« haben. Der Winkel zwischen Schulteransatz und Widerrist sollte etwa 40 bis 45 Grad betragen. Dieser Winkel sollte seine Entsprechung in dem Winkel finden, der durch Fesseln und Füße mit dem Boden gebildet wird. Der Winkel vom Hinterbein zur Fessel (die Fuß-Fessel-Achse) darf etwas größer sein. Zu lange und zu stark gebogene Fesseln können sich als Schwachpunkte erweisen, zu aufrechte Fesseln wiederum sorgen für einen unbequemen Ritt.
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