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Die in Ostasien gelegene Republik Korea, allgemein Südkorea genannt, nimmt den südlichen Teil der Koreanischen Halbinsel ein. Die einzige Landgrenze, mit 243 km Länge, besteht zum nördlichen Nachbarn Nordkorea. | |
Die beiden Nachfolgestaaten Koreas wurden 1948 im aufkommenden Kalten Krieg gegründet, der folgende Koreakrieg zementierte die Teilung. Im Westen grenzt Südkorea an das Gelbe Meer (Westmeer), im Süden an das Ostchinesische und im Osten an das Japanische Meer (Ostmeer). Staatsname -> SeitenanfangDer offizielle Staatsname lautet auf Deutsch Republik Korea, umgangssprachlich spricht man meistens von Südkorea. Auf Koreanisch heißt das Land offiziell Daehan Minguk (kor. 대한민국, chin. 大韓民國, dt. »Republik Groß-Korea«). Allgemein wird es in Südkorea mit seiner Kurzform Hanguk (한국, 韓國, »Korea-Staat«) oder Namhan (남한, 南韓, »Süd-Korea«) genannt, in Abgrenzung zu Bukhan (북한, 北韓, »Nord-Korea«). In Nordkorea heißt »Korea« nicht Han, sondern Chosŏn, entsprechend heißt »Südkorea« dort Nam-Chosŏn (남조선, 南朝鮮). Geographie -> SeitenanfangSüdkoreas Fläche beträgt 100.284 Quadratkilometer. Davon entfallen 290 Quadratkilometer auf Wasserflächen; es gibt keine größeren natürlichen Seen. Südkorea umfasst den südlichen Teil der Koreanischen Halbinsel und der vorgelagerten Inseln. Nahe der Westküste und im Südosten liegt ebenes, aber fast überall mit Hügeln durchsetztes Land, das höchstens ein Drittel des Staatsgebiets ausmacht, aber die große Mehrheit der Einwohner beherbergt. Der große Rest des Landes ist gebirgig; außer auf einem schmalen Streifen an der Ostküste und in kleinen Talgründen gibt es keine Tiefebenen. Sowohl die Gebirge als auch die Hügel der Ebenen sind meist bewaldet; sie erreichen zwar selten große Höhen, haben aber oft ein steiles Relief. | |
Berge und Gebirgszüge -> SeitenanfangEtwa 70 % Südkoreas sind gebirgig. Höchster Berg ist der Vulkan Hallasan (san = »Berg«) mit 1950 Metern auf der Insel Jeju-do, auf dem südkoreanischen Festland sind am höchsten der Jirisan im Süden mit 1915 Metern und der Seoraksan im Nordosten mit 1708 Metern. Südkorea wird von fünf größeren Gebirgen durchzogen, das größte ist das Taebaek-Gebirge. Er beginnt im südöstlichen Nordkorea und zieht sich dann fast die gesamte Ostküste Südkoreas entlang. Vom Taebaek zweigt der zweitgrößte, Sobaek genannte Gebirgszug in südwestlicher Richtung ab; er zieht sich durch das Zentrum des Landes. Kleiner sind das Gwangju-, das Charyeong- und das Noryang-Gebirge. Die aus Nordkorea über den Seoraksan bis zum Jirisan verlaufende Hauptwasserscheide heißt Baekdudaegan (백두대간; 白頭大幹). Flüsse -> SeitenanfangVier größere Flüsse durchziehen Südkorea. Der größte heißt Nakdonggang (gang = »Fluss«) und hat eine Länge von 525 Kilometern. Er entspringt am Berg Taebaek, fließt von dort, anders als die meisten Flüsse des Landes, nach Süden und mündet bei Busan ins Japanische Meer. Zweitlängster Fluss ist der Hangang mit einer Länge von 497,5 Kilometern, dessen Nordarm in Nordkorea entspringt. Seine beiden Arme entspringen ebenfalls am Berg Taebaek und vereinigen sich etwa 35 Kilometer vor Seoul, bevor der vereinte Fluss die Stadt quert und als Grenzfluss zu Nordkorea in das Gelbe Meer mündet. Noch kürzer sind der Geumgang (401 Kilometer) und der Seomjingang (212 Kilometer). Küste und Inseln -> SeitenanfangSüdkorea stößt an drei Seiten ans Meer: Im Osten an das Japanische Meer (in Südkorea auch als »Ostmeer« - 동해; Donghae - bezeichnet), im Süden an die Koreastraße, im Westen an das Gelbe Meer (Westmeer). Die Küstenlinie ist insgesamt 2413 Kilometer lang. Die Küsten im Westen und Süden weisen viele Buchten und Halbinseln auf, denen rund 4400 mittelgroße und kleinere Inseln vorgelagert sind. Davon sind weniger als 500 bewohnt. An der Westküste lag auch das zweitgrößte Wattenmeer der Erde mit dem Namen Saemangeum. Der buchtenarmen und vielerorts steilen Ostküste sind nur wenige und sehr kleine Inseln bzw. Felsen vorgelagert. Die mit Abstand größte Insel heißt Jejudo. Sie liegt rund 150 Kilometer südlich der Südwestküste des Festlands, ist 1845,6 Quadratkilometer groß und bildet mit einigen kleinen Inseln die Provinz Jeju-do. Flora und Fauna -> SeitenanfangEtwa zwei Drittel des Landes sind bewaldet. Die ursprünglichen Mischwälder mit Eichen, Ahorn, Buchen, Ulmen, Pappeln, Fichten und Espen sind an vielen Stellen einem Sekundärwald gewichen, da sehr viel Wald dem Brennholzbedarf und dem Brandrodungsfeldbau zum Opfer gefallen ist. In höheren Lagen schließt sich Nadelwald mit Fichten und Lärchen an. Die Pflanzenwelt Südkoreas ist beträchtlich artenreicher als die Mitteleuropas. Allein die leicht sichtbaren höheren Pflanzen sind mit etwa 3400 Arten und Unterarten in 880 Gattungen vertreten. So reicht Koreas Pflanzen-Palette von alpinen Latschenkiefern und Rhododendren oberhalb der Baumgrenze im Nordgebirge bis zum subtropischen Bambus, Lorbeer und Kamelien an der warmen Südküste und auf der Insel Jejudo. Große Säugetiere wie Tiger, Leoparden und Bären waren auf der gesamten Koreanischen Halbinsel verbreitet, durch Abholzung und Wilderei sind sie aber praktisch aus Südkorea verschwunden. In den Wäldern leben Luchse und Bengalkatzen, an den Küsten gibt es Seehunde. Bemerkenswerte Vogelarten sind Mandarinente, Weißbauch-Schwarzspecht, Mandschurenkranich und Halsring-Zwergohreule. Etwa 3,9 Prozent der Staatsfläche Südkoreas stehen unter Naturschutz. Klima -> SeitenanfangSüdkorea liegt in der gemäßigten Klimazone, man unterscheidet dort vier verschiedene Jahreszeiten. Ausgenommen hiervon sind einige subtropische Täler an der Südküste von Jejudo sowie einige Höhenregionen über 1.700 Meter. Der Frühling beginnt meist zwischen Ende März und Anfang April und ist mild und recht sonnig. Die Winde tragen dann oft feinen gelben Wüstenstaub aus der Wüste Gobi nach Südkorea. Im Sommer führen Südwinde heiße, feuchte Luft von den Philippinen herbei. Die sommerliche Monsunzeit, in Südkorea Jangma (장마) genannt, beginnt meist Ende Juni oder Anfang Juli. Ein Großteil der jährlichen Niederschläge geht in dieser Zeit auf Südkorea nieder. Regen wechselt dabei mit klaren Tagen. Dem folgt ein sehr heißer Mittsommer, der vor allem durch die hohe Luftfeuchtigkeit nur schwer erträglich ist. Die Tageshöchsttemperatur übersteigt dann oft 30 °C, begleitet von einer Luftfeuchtigkeit von 80–95 %. Mitte September setzt der Herbst ein, wenn die Winde wieder aus Nordwest wehen. Die trockene Kontinentalluft sorgt für viel Sonne, während die Temperatur langsam zu sinken beginnt. Der Winter ist in Südkorea sehr kalt und trocken. Die Winde aus Sibirien bringen selten Schnee. Ab Januar sorgt eine besondere Klimakonstellation für ein eigentümliches Temperaturschema, bei dem sich drei kalte Tage mit vier etwas milderen abwechseln. In den nördlichen und zentralen Regionen muss mit höheren Temperaturdifferenzen übers Jahr gerechnet werden als in den südlichen Küstengebieten. An der Ostküste ist es meist etwas wärmer als an der Westküste, da das Taebaek-Gebirge das Einfallen kalter Winde aus Sibirien behindert. Naturerscheinungen -> SeitenanfangAnders als das benachbarte Japan hat Südkorea wenig mit Naturkatastrophen zu kämpfen. So ereignen sich in Südkorea nur durchschnittlich 20 Erdbeben pro Jahr. Davon liegen im Mittel 9,2 Erdbeben pro Jahr über dem Wert 3,0 auf der Richterskala (entspricht der »Wahrnehmungsschwelle« eines Erdbebens). Im langjährigen Trend hat die Anzahl der Erdbeben allerdings seit 1992 wieder zugenommen. Im Jahr 2006 ereigneten sich insgesamt 50 Erdbeben, im Jahr 2007 waren es insgesamt 42 und im Jahr 2008 insgesamt 46. In Japan hingegen zählt man pro Jahr rund 1200 Erdbeben mit Intensitäten größer 3,0 auf der Richterskala. In Südkorea gibt es auch keinen aktiven Vulkanismus. Vor allem in der Zeit zwischen Ende Juli und Anfang September ist mit Taifunen zu rechnen, die aber meistens ihre Kraft schon verlieren, noch ehe sie Südkorea erreichen. Von März bis Mai ist die Luft gelegentlich voll von feinem gelbem Wüstensand (kor. 황사 hwangsa), der aus China oder der Mongolei zusammen mit Schadstoffen herüberweht und sich wie eine Nebelglocke über das Land legt. Umwelt -> SeitenanfangDas schnelle Wirtschaftswachstum Südkoreas führte zu zahlreichen Nebenwirkungen auf die Umwelt. Emissionen aus Industrie und Verkehr erzeugen eine hohe Luftbelastung und lassen sauren Regen entstehen. Pro Kopf werden in Südkorea jährlich 9,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid (Schätzung für 2002) ausgestoßen. Südkorea ist auch trotz seiner relativ kleinen Bevölkerung der weltweit zweitgrößte Konsument von FCKW. Ein weiteres großes Problem stellen die Verschmutzung der Gewässer durch Abwässer aus Wohngebieten und Industrie sowie die rasch wachsenden Müllberge dar, die teilweise durch die verschwenderische Verpackung von Konsumgütern ausgelöst wird. Das Problem der grenzüberschreitenden Umweltverschmutzung versucht das Umweltministerium Südkoreas zusammen mit den zuständigen Stellen Japans und der Volksrepublik Chinas zu lösen. In der Asienkrise wurde sichtbar, dass die südkoreanische Wirtschaft sehr stark von Energieimporten abhängig ist. Südkorea hat sich deshalb für das 21. Jahrhundert die Förderung von erneuerbaren Energien zum Ziel gesetzt. Seit 2008 existiert das Regierungsprogramm: "Low Carbon, Green Growth". Es beinhaltet langfristige Strategien zur Förderung grüner Umwelttechnologien. Im Januar 2009 wurde im Zuge der Weltwirtschaftskrise ein weiteres grünes Konjunkturprogramm in Höhe von 50 Billionen Won aufgelegt. Zusätzlich folgte dann im Juli 2009 ein Fünfjahresplan für grünes Wachstum, der 107 Billionen Won beinhaltet und ebenfalls nachhaltiges Wirtschaften fördern soll. Insgesamt zielen die Programme auf den Ausbau regenerativer Energien, der Revitalisierung verschmutzter Flüsse, einer umweltverträglichen Verkehrsinfrastruktur und Engergiersparmaßnahmen. Außerdem sollen 1,8 Millionen neue Arbeitsplätze im Umweltsektor damit geschaffen werden. Bevölkerung -> SeitenanfangSüdkorea hat (Stand 2020) rund 52 Millionen Einwohner und weist eine hohe Bevölkerungsdichte von etwa 480 Personen pro Quadratkilometer auf. Rund 81 % aller Südkoreaner leben in Städten. Das Bevölkerungswachstum liegt bei etwa derzeit 0,1 % jährlich; Prognosen sagen ab dem Jahr 2028 eine Schrumpfung der Bevölkerungszahl voraus. Die Südkoreaner haben eine sehr hohe Lebenserwartung, sie liegt bei 75,5 Jahren für Männer und 82,2 für Frauen. Beide Faktoren zusammen führen zu einer schnellen Alterung der Bevölkerung. Waren etwa 2000 nur 7,2 % der Bevölkerung 65 oder mehr Jahre alt, so erreichte der Anteil dieser Altersgruppe im Jahre 2015 schon 13,1 %. Das Durchschnittsalter lag im Jahr 2020 bei 41,6 Jahre. Wie in anderen Ländern Asiens auch bevorzugt man in Südkorea traditionell männliche Nachkommen. Obwohl der Einfluss dieser Einstellung abgenommen hat, ist der Anteil der Männer in der Bevölkerung höher als der der Frauen. Dies hat in der Vergangenheit häufig zu Besorgnis auf Seiten der Regierung geführt. Heute kommen auf 100 Frauen 101 Männer. Die Gesamtbevölkerung der Koreanischen Halbinsel, also die der heutigen Staaten Nord- und Südkoreas zusammen, ist in ethnischer Hinsicht weitgehend homogen. Da Korea seit der Vereinigung durch das Silla-Reich im Jahr 668 bis zur Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg fast immer eine politische Einheit war, entwickelte sich auch eine weitgehend einheitliche Kultur mit nur geringen regionalen Unterschieden. Seit dem Ende des Koreakrieges setzte in Südkorea eine starke Migration aus ländlichen Gebieten in die Städte ein, insbesondere nach Seoul. Seit 1990 sind mehr die Vororte von Seoul die Zielregion, wo mit groß angelegten Bauprogrammen ganze Satellitenstädte hochgezogen wurden. Die Zahl der sich in Südkorea aufhaltenden Volksrepublik-Chinesen belief sich Ende November 2010 auf 0,61 Millionen, darunter 0,4 Millionen Koreaner mit chinesischer Staatsangehörigkeit der Volksrepublik. Diese Chinesen stellen somit die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Südkorea dar, gefolgt von Amerikanern (128.000), Vietnamesen (120.000), Philippinern (47.000), Japanern (41.000), Thailändern (40.000), Mongolen (30.000) und Indonesiern (29.000).[30] Im Jahre 2017 waren 2,3 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Der Anteil der Ausländer liegt damit noch auf einem niedrigen Niveau, steigt allerdings kontinuierlich an. Es gibt einen kleinen Flüchtlingsstrom von Nordkorea nach Südkorea über Drittstaaten. Bis Ende 2015 siedelten etwa 29.000 Menschen aus Nordkorea nach Südkorea aus. Auf der anderen Seite wohnen viele ethnische Koreaner im Ausland, insbesondere in den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China, wo jeweils rund zwei Millionen Koreaner leben. Etwa 660.000 leben in Japan, etwa eine halbe Million lebt in Russland und den übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken. Während der Nachkriegs-Ära wurden die Chinesen diskriminiert, da die Regierung eine ethnisch möglichst homogene Bevölkerung anstrebte. In den 1960er Jahren gab es gesetzliche Regelungen, die die Größe des Besitzes von Ausländer regelte, dies betraf vor allem die Chinesen. Die Staatsbürgerschaft Südkoreas zu erlangen war kompliziert. Die Chinesen in Südkorea wurden als Staatsbürger der Republik China (Taiwan) angesehen, die auch die chinesischsprachigen Schulen in Südkorea teilweise finanzieren. Da Südkorea neben Japan die Asienkrise im Jahr 1997 am besten überstanden hat, ist eine große Zahl von Arbeitern aus anderen Teilen Asiens (Thailand, Philippinen und Indien) und sogar aus Afrika nach Südkorea eingewandert, um in den großen Fabriken Arbeit zu finden. Viele hiervon befinden sich illegal im Land. Durch die Beziehungen zu den USA seit der Nachkriegszeit haben sich mittlerweile auch viele US-Amerikaner angesiedelt, im Stadtteil Itaewon von Seoul prägen sie das Bild. Hier befindet sich unter anderem auch das »UN-Dorf« nebst vielen Botschaften und ausländischen Unternehmen. Von 124.000 im Jahr 1995 stieg die Anzahl an registrierten Ausländern in Südkorea, die mehr als 90 Tage im Land wohnen, auf 470.000 im Jahr 2004 und 1.376.162 Millionen im Jahr 2015. Insgesamt waren im Jahr 2010 rund 1,2 Millionen Ausländer (ohne Touristen) in Südkorea registriert (also solche, die kürzer und solche die länger als 90 Tage im Land wohnen). Auf der anderen Seite wohnen viele Koreaner (hier als ethnische Gruppe gesehen) im Ausland, insbesondere in den USA und der Volksrepublik China, wo jeweils rund zwei Millionen Koreaner leben. Etwa 660.000 leben in Japan, etwa eine halbe Million lebt in Russland und den übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken. Statistiken zeigen, dass die Selbstmordrate in Südkorea unter allen OECD-Staaten (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit) am höchsten ist. So haben sich im Jahr 2008 12.270 Menschen das Leben genommen und im Jahr 2009 14.579. Das entspricht ca. 40 Personen pro Tag. Die Rate lag 2015 bei 25,8 Selbsttötungen pro 100.000 Personen. Bis in die 1990er Jahre hatte Südkorea eine im Vergleich mit anderen Industriestaaten niedrige Suizidrate. In den 1990er und vor allem Ende der 1990er Jahre stieg diese stark an. Nach 1998 war die Zahl der Selbstmorde rückläufig, stieg aber plötzlich ab 2002 wieder an. Spätestens seit 2003 hat Südkorea kontinuierlich eine höhere Suizidrate als Deutschland. Bis 2011 nahm die Zahl der Selbstmorde in Südkorea fast stetig zu. Seitdem ist die Suizidrate wieder leicht rückläufig bei rund 36 Selbstmorden pro Tag (Deutschland rund 25, 2020). Religionen -> SeitenanfangDie Religionslandschaft in Südkorea weist eine hohe Vielfalt auf. Um 2015 waren 56 % der Südkoreaner religionslos, 28 % Christen (20 % der Bevölkerung evangelisch), 16 % Buddhisten und weniger als 1 % waren Angehörige der koreanischen Schamanenreligion. Der Schamanismus ist das ursprüngliche Glaubenssystem Koreas. Er ähnelt in vieler Hinsicht den schamanischen Bräuchen der benachbarten Länder und gründet auf den Glauben an Geister, die es zu beschwichtigen und von denen es Schutz zu erbitten gilt. Der Buddhismus erreichte Korea von Indien aus über China und wurde im Jahre 372 in Goguryeo, 384 in Baekje und 528 in Silla Staatsreligion. Seine Blütezeit hatte er, als Silla beinahe die gesamte Koreanische Halbinsel erobert hatte. Während der Joseon-Dynastie galt der Buddhismus als Wurzel der Korruption und wurde unterdrückt. Die Mönche zogen sich meist in die Berge zurück und der Buddhismus verlor an Einfluss, verschwand aber nie ganz. Buddhistische Schulen koreanischer Herkunft gibt es heute teilweise auch in den USA und in Europa. Ab etwa 600 n. Chr. erlangte der Konfuzianismus in Korea zunehmende Bedeutung. Weniger eine echte Religion als vielmehr eine Gesellschaftsordnung, prägt diese Philosophie bis heute die südkoreanische Gesellschaft wesentlich. Da er aber erst seit 1995 offiziell als Religion anerkannt wird, gibt kaum ein Südkoreaner ihn heute als seine Religion an. Das ist vermutlich der Hauptgrund für die vergleichsweise hohe Religionslosigkeit in Südkorea. Das Christentum in Korea breitete sich ab dem Jahre 1784 durch koreanische Intellektuelle aus, die mit ihm bei Besuchen in China in Kontakt gekommen waren. Lange Zeit wurde es gewaltsam unterdrückt, bis im Jahre 1882 Religionsfreiheit gewährt wurde. Insbesondere seit den 1960er Jahren erlebte das Christentum einen beispiellosen Aufstieg. Südkorea ist nach den Philippinen, die durch die mehr als 300 Jahre währende spanische Kolonisation mehrheitlich katholisch wurden, das Land in Ostasien mit dem höchsten Bevölkerungsanteil bekennender Christen. Koreanische Küche -> SeitenanfangDas südkoreanische Nationalgericht ist Kimchi, ein überwiegend scharf eingelegtes Gemüse. Unter den südkoreanischen Hauptspeisen nimmt Bulgogi (gebratene Rindfleischstreifen) eine Sonderstellung ein. Die in einer Mischung aus Sojasoße, Sesam, und Gewürzen marinierten Fleischstreifen werden über einem Holzkohlenfeuer gebraten. Galbi heißen zarte Rippenstücke, die wie Bulgogi mariniert und gebraten oder gegrillt werden. Aber nicht das Fleisch, sondern immer noch der Reis gilt in Südkorea als wichtiger Bestandteil des Essens. Zu einer echten südkoreanischen Mahlzeit gehört auch eine Suppe (guk), die als eine der frühesten kulinarischen Errungenschaften des Landes gilt. Berühmt ist beispielsweise die Doenjangguk, eine Suppe aus fermentierten Sojabohnen (doenjang) mit Gemüse und oft auch Muscheln. Gern gegessen werden auch die aus Myeolchi-Pulver (getrockneten, fermentierten, gemahlenen Sardellen) gekochte leichte Brühe sowie Gemüsesuppen, zubereitet aus Trockenspinat, Rettichscheiben oder aus frischen oder getrockneten Algen (miyeokguk). Gekühltes Obst, in Stücke zerkleinert, ist das übliche Dessert: Je nach Jahreszeit sind dies verschiedene Melonen, Erdbeeren, Äpfel oder Nashi-Birnen. Bei festlichen Anlässen wird auch Tteok (Reiskuchen) serviert. Sein Verzehr hat rituelle Gründe. Download: Seoul Tourist Guide -> Seitenanfang
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Quelle: wikipedia.de | |