Fünf Brüder

Die Fünf Brüder sind eine als Naturdenkmal geschützte Baumgruppe in der Dresdner Ortschaft Oberwartha. Der Weg von Oberwartha in den Tännichtgrund, an dem sich die Fünf Brüder befinden, wurde nach der Baumgruppe Fünf-Brüder-Weg genannt. Die nahegelegene Gertrud-Quelle entwässert in den Fünf-Brüder-Bach, ein Zufluss des Tännichtgrundbachs. Über den Ursprung der Fünf Brüder sind verschiedene Sagen überliefert.
 

Sage 1: Von den 5 Brüdern und ihrer Schwester

Vor vielen Jahrhunderten wohnte eine Familie in Oberwartha. Zur Familie gehörten fünf Söhne und eine Tochter. Letztere verbrachte oft ihre Zeit an einem See am Waldrand. An diesem See ließ sich eines Tages ein Drache nieder, der die Tochter entführte und in sein verzaubertes Schloss in einem nahegelegenen Steinbruch verschleppte. Der Drache versprach dem Mädchen alle Schätze der Welt, wenn sie ihn heiratete, sie jedoch wies das Ungeheuer immer wieder zurück. Als die Tochter nicht nach Hause kam, zogen die Brüder einer nach dem anderen aus, um ihre Schwester zu finden; sie wurden alle durch den Drachen getötet. Nach vielen Jahren gelang es der Tochter, das Schloss des Drachen für eine kurze Zeit zu verlassen. Sie entdeckte einen blutigen Dolch, der einem ihrer Brüder gehörte, und realisierte, dass der Drache sie alle getötet hatte. Mit einer List gelang der Tochter schließlich die endgültige Flucht, sie vertrieb den Drachen und kehrte in ihre Heimat zurück. Zum Gedenken an ihre Brüder pflanzte sie die fünf Bäume.
 

Sage 2: Von den 6 Mönchen die zu einem Kreuzug aufbrachen

Sechs Mönche des Zisterzienserklosters Altzella beteiligten sich an einem der Kreuzzüge in das sogenannte Heilige Land. Vor der Abreise pflanzte jeder eine Edelkastanie. Fünf Bäume wuchsen an. Nach ein paar Jahren kehrten nur fünf der sechs Mönche zurück, der sechste war auf dem Kreuzzug umgekommen.
 

Sage 3: Von den 5 Brüdern die den Rückweg in die Heimat fanden

Eine weitere Legende erzählt von fünf ortsansässigen Brüdern, die in die Welt zogen und es zu Reichtum und Wohlstand brachten; bei ihrer Rückkehr in die Heimat pflanzte jeder von ihnen aus Dankbarkeit einen Baum.
 
Quelle: Volksmund