Pirna ist eine Große Kreisstadt und der Verwaltungssitz des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Verwaltungsgemeinschaft Pirna im Freistaat Sachsen.
Kurz vor den Toren der Landeshauptstadt Dresden und eingebettet in die malerische Landschaft des Elbtales liegt ein reicher Schatz an Architektur und Geschichte - die Kreisstadt Pirna. Von Kriegschäden und Stadtbränden weitestgehend verschont, kann man in der historischen Altstadt Plätze erleben, deren Silhouette über Jahrhunderte erhalten geblieben sind, wie den Mitte des 18. Jahrhunderts von Bernardo Bellotte, genannt Canletto, auf Leinwand verewigten Marktplatz.
Im Jahr 1233 wurde Pirna erstmals urkundlich erwähnt. 1293 erwarb König Wenzel II. von Böhmen Stadt und Burg vom Meißner Bischof, wodurch Pirna bis 1405 zu Böhmen gehörte. 1307 wurde das Dominikanerkloster gegründet. Im Jahre 1325 bestätigte König Johann von Böhmen das für die Stadt einträgliche Stapelrecht. Pirna entwickelte sich zu einer bedeutenden Niederlassung im markmeißnisch-böhmischen Grenzgebiet. 1351 hielt König Karl IV. von Böhmen, der vier Jahre später Kaiser wurde, in Pirna einen Fürstentag ab, bei dem es um die Schlichtung von Streitigkeiten um die Mark Brandenburg ging. Gut 50 Jahre nach der Rückkehr Pirnas in die Mark Meißen bekam Kurfürst Friedrich II. von Sachsen im Vertrag von Eger den Besitz der Stadt bestätigt. Pirna blieb aber böhmisches Lehen.
Im Jahr 1317 wurde das erste Mal eine Schule in Pirna erwähnt. Man weiß aber nicht, in welchem Gebäude sie war. Spätestens seit 1465 gab es ein Schulhaus am Ort der heutigen »Mägdleinschule«. Die Knabenschule zog 1540 ins freigewordene Dominikanerkloster um und 1583 in die obere Burgstraße. Im Jahr 1409 erlaubte der damalige Landesherr, Markgraf Wilhelm II. zu Meißen, der Stadt Pirna, an jedem Sonnabend einen freien Wochenmarkt abzuhalten. Die Urkunde befindet sich im Stadtarchiv.
Mit dem Aufkommen des Eisenerzbergbaus im Osterzgebirge Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt im Jahre 1472 Sitz der für das Pirnaer Revier zuständigen Eisenkammer, die bis 1686 bestand.
Die ersten bekannten Hochwasser in Pirna in den Jahren 1427 und 1432 zeichnete der Pirnaer Dominikanerpater und Chronist Johannes Lindner auf. Vom 16. bis 18. August 1501 wurde das Elbtal, verursacht von einem neuntägigen Regen in Böhmen, von einem besonders schweren Hochwasser heimgesucht. In Pirna erreichte das Wasser die Kanzel und die Kante des Taufbeckens der Klosterkirche und wurde mit einem roten Strich über dem Predigtstuhl markiert. Auch 1510 wurden bei einem Elbhochwasser weite Teile der Innenstadt überflutet, der Markt stand komplett unter Wasser.
Die Entwicklung Pirnas zu einer Industriestadt begann 1862 mit dem Bau eines Emaillierwerkes. In den folgenden Jahrzehnten entstanden insbesondere entlang der nach Dresden führenden Eisenbahn weitere Fabriken, die schwerpunktmäßig im Bereich des Maschinenbaus (1871), der Glas- (1874) und Zellstoffproduktion (1886) und der Kunstseidenherstellung (1909) tätig waren. Einen weiteren Anstoß zur Industrialisierung ging von der 1875 fertiggestellten sandsteinernen Elbbrücke und der damit einhergehenden Verlagerung des Bahnhofes aus. [...]
Großsedlitz
Großsedlitz mit seinem Barockgarten liegt im Südosten der Stadt Heidenau und ist nur etwa 5 km vom Stadtzentrum Pirna's entfernt. Es ist die bedeutenste und umfangreichste Gartenanlage Sachsen. Sie wurde 1719 vom Grafen Wackerbarth angelegt und ab 1723 durch August den Starken erweitert. Die Schlossplanungen wurden nie vollendet und die des Gartens nur teilweise. Wo einst die »die große Gesellschaft« lustwandelte, können Gäste heute die Schönheit des Parks entdecken. Die in Stein gearbeitete Götterwelt des Barockgartens empfängt die Besucher in Form zahlreicher Bildhauerarbeiten, Wasserbecken und Wasserspiele.
Im Jahr 1474 wurde die 1844 abgebrannte und abgerissene Sarische Mühle in Großsedlitz erstmals erwähnt. Bereits 1448 gab es nachweislich ein Vorwerk im Ort. Aus diesem ging im 16. Jahrhundert das Rittergut Sedlitz hervor. Im Siebenjährigen Krieg diente Großsedlitz als Hauptlager der Preußischen Armee. Die Friedrichsburg wurde in dieser Zeit stark beschädigt. Erneute Zerstörungen brachte 1813 ein Feldzug Napoleons. Im Laufe der Jahre ging der Besitz an die nachfolgenden Kurfürsten und Könige Sachsens über. Durch eine Festlegung in Sachsens erster Verfassung von 1831 wurden Schloss und Park zur Staatsdomäne.
Dohna
Dohna ist die zweitälteste Stadt im Freistaat Sachsen. Sie befindet sich im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Dohna-Müglitztal. Die Stadt Dohna liegt etwa 15 km südöstlich von Dresden und südlich von Heidenau am Eingang zum Müglitztal als Tor zum Osterzgebirge. Dohna gliedert sich in die Kernstadt und die beiden Ortschaften Meusegast und Röhrsdorf. Die Kernstadt besteht im Wesentlichen aus der Altstadt und der Unterstadt. Zur Ortschaft Meusegast gehören neben Meusegast selbst auch Köttewitz und Krebs. Die deutlich größere Ortschaft Röhrsdorf schließt neben Röhrsdorf selbst auch die Ortsteile Borthen, Bosewitz, Burgstädtel, Gamig, Gorknitz, Sürßen und Tronitz ein.
Der Name Dohna wird als der altsorbische Ort Donin angesehen, der dem Don bzw. Dohna gehörte. Archäologisch lassen sich Siedlungen bis in die Bronzezeit etwa 1800–1600 v. Chr. (Wallanlagen Robisch und Burgberg) zurückverfolgen. Der Burgberg beherrscht den Eingang in das Müglitztal und wird durch eine Schleife der Müglitz gesichert. Daher waren Burg und Siedlung an dieser Stelle für die Kontrolle der Handelswege (Salzstraßen, Böhmischer Weg) im Müglitztal von besonderer Bedeutung.
Köttewitz
Köttewitz ist ein Ortsteil der Stadt Dohna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen. Er gehört zur Ortschaft Meusegast. Köttewitz liegt zwei Kilometer südöstlich der Dohnaer Altstadt. Köttewitz liegt an einem kleinen Bach, der nach Norden zur Müglitz hin abfließt. Die Fluren um Köttewitz werden mit Ausnahme der bewaldeten Steillagen landwirtschaftlich genutzt.
Erstmals erwähnt wurde der Ort 1288 als »Villa Kothennitz«. Köttewitz entstand als Gutssiedlung mit einer Gutsblockflur. Bereits 1497 lag ein Vorwerk im Ort. Es entwickelte sich im 16. Jahrhundert zu einem Rittergut, dessen Besitzer in Köttewitz die Grundherrschaft ausübten.
Ploschwitz
Ploschwitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Müglitztal im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen. Einziger benachbarter Müglitztaler Ortsteil ist Falkenhain im Süden. Im Westen, Norden und Osten grenzen seine Fluren an das Stadtgebiet von Dohna an. Die Burg Dohna liegt einen reichlichen Kilometer nördlich. Die Dohnaer Ortsteile Sürßen und Köttewitz sind die nächstgelegenen Orte in nordwestlicher bzw. östlicher Richtung.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1347/49 als »Ploskewicz«. Die heutige Form des Ortsnamens ist unter anderem 1555 und 1791 belegt. Mitte des 16. Jahrhunderts war Ploschwitz ein Amtsdorf, dessen Zinsen dem Amt Pirna zustanden. Ploschwitz war nie eine selbstständige Gemeinde, sondern zählte zu Falkenhain, als dieses auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 eine Landgemeinde geworden war. Falkenhain mit Ploschwitz gehörte 1875 zur Amtshauptmannschaft Pirna, in der Zeit der DDR dann zum Kreis Pirna. Im Jahre 1974 kam Ploschwitz als Teil Falkenhains durch Eingemeindung zu Maxen, das 1994 mit anderen Gemeinden zu Müglitztal fusionierte.
Lugturm
Der Lugturm ist ein Aussichtsturm im Heidenauer Ortsteil Gommern im sächsischen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Trotz seiner Lage in der Gemarkung Gommern wird der Turm oftmals dem Dresdner Stadtteil Luga zugeordnet.
Der Lugturm wurde als Aussichtsturm auf dem etwa 210 Meter hohen Lugberg mit Blick auf das Dresdner Elbtal und die Sächsische Schweiz errichtet. Das etwa 13 Meter hohe steinerne Bauwerk steht unter Denkmalschutz.
Die Initiative zur Errichtung eines Aussichtsturms auf dem Lugberg ging von der Sektion Niedersedlitz des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz aus. Baubeginn war im Mai 1880, im Juli wurde der Turm vollendet und am 18. August desselben Jahres wurde der Lugturm geweiht. Der Lugturm entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel, bis er im Jahr 1938 wegen Baufälligkeit geschlossen werden musste und daraufhin dem Verfall preisgegeben war.
Im Jahr 2017 pachtete die Familie eines Dresdner Stadtrates das Turmgelände und entwickelte gemeinsam mit dem Heimatverein Niedersedlitz Pläne für dessen Sanierung und Neuaufbau. Die Sanierung des Aussichtsturms begann 2020. Neben dem Turm soll außerdem auch wieder eine gastronomische Einrichtung entstehen. Die Pläne dafür wurden jedoch im Januar 2023 zunächst gestoppt, da das Landratsamt Pirna ein Gastronomie-Nutzungsverbot für das Areal verhängte. In der Folge betreibt die Pächterfamilie neben dem Turm eine kleine Verkaufshütte (Info-Stand: 2025).