Fernsehturm Dresden

Der Fernsehturm Dresden steht auf den Dresdner Elbhängen im Dresdner Stadtteil Wachwitz und dient seit 1969 als Sendeturm für Fernsehen, Rundfunk sowie Mobilfunk. Mit einer Gesamthöhe von 252 Metern steht er auf dem neunten Platz aller Fernseh- und Fernmeldetürme in Deutschland. Seiner Sichtbarkeit über große Entfernungen und seiner markanten Form wegen ist er ein Wahrzeichen von Dresden und des Elbtalkessels geworden.

Der Ballungsraum Dresden liegt nahezu vollständig im Elbtalkessel. Hierdurch war für die über 600.000 Bewohner von Pirna, Heidenau, Dresden, Radebeul und Coswig die Versorgung mit Rundfunk und Fernsehen ohne einen eigenen Sendeturm bzw. eine Relaisstation schwierig. Der Elbtalkessel war deswegen in der DDR auch als Tal der Ahnungslosen bekannt.

Die Grundsteinlegung war im Sommer 1964. Im Dezember 1964 hatte der Turm eine Höhe von 85 Meter erreicht. Als der Turm eine Höhe von ca. 100 Metern erreicht hatte, versuchte die Bauleitung mit einer experimentellen ballonartigen Traglufthalle an der Spitze des Schaftes die Bauarbeiten kontinuierlich aufrechtzuerhalten. Dieses Schutzdach aus Dederon wurde aber am 28. Februar 1965 durch einen Sturm mit Windstärke 12 zerstört, als der Innendruck gegen Mittag nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Ein zweites Schutzdach wurde später ebenfalls durch einen Sturm zerstört.

Am 15. Dezember 1965 wurde das Richtfest gefeiert. Damit war der Betonbau abgeschlossen und der Turm hatte eine Höhe von 167,15 Meter erreicht. Nach der Montage der 85 m hohen Kunststoffzylinder-Antenne hatte der Turm im Juni 1968 seine endgültige Höhe von 252 Metern erreicht.

Im mit zwei Personenaufzügen erreichbaren Besucherbereich gab es ein zweistöckiges Turmrestaurant mit 132 Plätzen in 145 Metern Höhe, von der darüber in 148 Metern Höhe liegenden offenen Aussichtsplattform mit einer Kapazität von 40 bis 50 Besuchern konnte man wie von einem Balkon in die Tiefe blicken. Die Küche des Turmrestaurants musste in einem runden Raum mit nur 40 m² unterkommen. Da der Fernsehturm bis zu 1,60 m hin und her schwanken kann, funktionierten auch die Küchenwaagen nicht mehr richtig. Hierbei musste der Koch die bis zu 30 g Abweichung durch Erfahrung ausgleichen. Jährlich besuchten etwa 200.000 Gäste das Turmcafé, um von dort die Aussicht über das Elbtal zu genießen, bis zur Renovierung im Jahr 1991 durch die Deutsche Telekom und der Pleite des letzten Pächters des Turmcafés.

Am 30. Juni 1991 wurde der Turm für die Öffentlichkeit geschlossen. Nach der Renovierung durch die Deutsche Telekom wurde er aber nicht mehr für die Öffentlichkeit zugängig gemacht. Der vormalige Eingangsbereich wurde vermauert und das Gelände sicher umzäunt.

Im Februar 2008 tagte der Stadtrat über eine eventuelle Wiedereröffnung. Da eine Sanierung der Aufzugsanlage und des Restaurants etwa drei bis vier Millionen Euro kosten würde, konnte bisher noch kein Investor mit einem finanzierbaren Konzept gefunden werden. Ein wirtschaftlicher Betrieb sei nur mit 500.000 Besuchern pro Jahr möglich. Der jetzige Betreiber Deutsche Funkturm sieht derzeit keinen eigenen Bedarf zur Renovierung.

Vom 13. August 2013 bis 14. Februar 2014 lief eine Online-Petition »Wir wollen den Dresdner Fernsehturm wieder als touristisches Ausflugsziel!«.

2017 wurde eine Machbarkeitsstudie zur Wiedereröffnung veröffentlicht. Die einfache Sanierung mit Cafè und Besucherplattform würde 15,5 Millionen Euro kosten.

Am 8. November 2018 entschied der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, finanzielle Mittel im Rahmen der Denkmalförderung bereitzustellen und sich so an den Kosten der notwendigen Baumaßnahmen für die Wiedereröffnung des Dresdner Fernsehturms zu beteiligen. Auch der Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden haben sich letztendlich entschieden das Projekt zu unterstützen.